„Erstklassiger Trainer mit Bodenhaftung“

LEICHTATHLETIK Läufergemeinde verabschiedete sich von Hein Arians – Gedenkstein an Freiligrathstraße

 

VON MARTIN MÜNZBERGER

WILHELMSHAVEN 

Wer sich eventuell nicht ganz sicher war, wie groß die Sympathie für den kürzlich verstorbenen Lauftrainer der LG Wilhelmshaven, Hinrich Arians, gewesen ist, der erhielt dafür am Sonntag an der Freiligrathstraße den eindrucksvollen Beweis. Weit mehr als 100 Läuferinnen und Läufer sowie ehemalige Weggefährten des im Alter von 84 Jahren verstorbenen Arians hatten sich versammelt, um bei der Enthüllung eines Gedenksteins für die Lauf-Legende dabei zu sein.

Überwältigt von dieser Resonanz zeigte sich auch der ehemalige Vorsitzende des Leichtathletik-Kreises Wilhelmshaven, Friedhelm Henze, der Initiator der Veranstaltung war, an die sich ein lockerer Lauf in den Stadtpark, eine Trainingsrunde auf der „Heimstrecke“ des ehemaligen LGW-Trainers sowie eine Kaffeetafel anschloss. Zudem hatten die Verantwortlichen im Stadtpark – mit Blick auf seinen den meisten gebräuchlicheren Vornamen Hein – in den letzten Tagen eine Hainbuche gepflanzt. Just an dem Ort, an dem künftig im Dezember die Hein-Arians-Staffel (bisher: Adventsstaffel) gestartet wird.

In seiner Begrüßung erinnerte Friedhelm Henze vor der Enthüllung des Gedenksteins noch einmal an den „besonderen Menschen“ Arians. „Er war einer der ganz großen des Sports in Wilhelmshaven – ein herausragender Läufer und erstklassiger Trainer, der nie die Bodenhaftung verloren hat. Dass er vom Fußball zur Leichtathletik gewechselt ist, war ein Glück für uns alle.“

Neben den sportlichen Höhepunkten im Leben des bundesweit erfolgreichen Marathonläufers, skizzierte Henze auch private Momente aus den letzten 20 Jahren. „Ich habe oft bei ihm auf dem Sofa gesessen und Geschichten von früher gehört. Einige Menschen wie Heinz-Dieter Simonsen kannte ich bereits, bevor ich sie tatsächlich getroffen habe.“ Ähnlich beeindruckt äußerte sich auch Detlef Otten, Spartenleiter der TSR-Triathleten. „In einem Gespräch ging es mal um das 5000 m-Training. Seine Gegenfrage: Was willst Du denn laufen? Sekunden später hatte ich die umgerechnete 400 m-Zeit. Ich weiß bis heute nicht, wie das ohne Taschenrechner so schnell geht.“